Presseberichte rund um
das [ theater ] Dimbeldu.

Begeisterungsfunke sprang sofort über
Integratives Theaterprojekt "Die kleine Nachtigall" war ein Riesenerfolg

Ein kleines, unscheinbares Vögelein, das mit seinem Gesang die Zuhörer betören kann: das ist die Nachtigall. Der dänische Dichter Hans Christian Andersen hat ihr eines seiner weltberühmten Märchen gewidmet. Und 'Die kleine Nachtigall' hat am Sonntag nicht nur den Kaiser von China verzaubert, sondern auch das gesamte Publikum der ausverkauften Roßwager Sport- und Kulturhalle.

Dort führten Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam voller Enthusiasmus Andersens Märchen über den chinesischen Kaiser und einen kleinen Singvogel auf. Die Begeisterung der hoch motovierten Akteure sprang sofort auf die rund 280 Besucher der Aufführung über. Das Projekt 'Integratives Theater' ist eine Zusammenarbeit der Lebenshilfe Vaihingen Mühlacker und des Theaters Dimbeldu, gefördert von der Aktion Mensch und der Bürgerstiftung Vaihingen.

Ein ganzes Jahr Arbeit steckt in dem Theaterprojekt, in dem Menschen mit Behinderung die Hauptrollen wie den Kaiser von China, den Oberhofmarshall, Leute des Hofstaats, die Nachtigall und auch den Tod spielen. Auftritte von nochtbehinderten Akteuren wie Betreuern von der Lebenshilfe oder Musik- und Jonglier-Künstler wie Herbert Wurst ergänzen das Theaterstück zu einer sehenswerten Show. Geleitet hat die Veranstaltung Birgit Hertfelder vom Theater Dimbeldu und Rosemarie Bernhart von der Lebenshilfe.

Im Theaterstück spielt Karl Plucha den Kaiser von China, der an seiner rauschenden Geburtstagsfeier mit Schlangebeschwörer, Tigerdompteur samt Tigern, Bauchtänzerinnen, Lieblingsfrauen, Musikanten und Jongleur von einem Vogel namens Nachtigall erfährt. Er beauftragt seinen Oberhofmarshall alias Beate Walter die Nachtigall, gespielt von Anja Häberle, die so schön singen soll, zu suchen. Und so nimmt das Märchen, das von allen Beteiligten wunderschön in Szene gesetzt wird, seinen Lauf.

In der Rolle der Erzählerin ist Birgit Hertfelder zu hören, die auch die Kostüme, Kulissen, Requisiten und Masken in liebevoller Kleinarbeit extra für dieses Projekt kreiert und ausgearbeitet hat. Ihre Reaktion auf die Vorführung: 'Einfach grandios! Es ist toll, dass sich so viele Leute auch für Behinderte interessieren. Ich würde das Projekt gerne weitermachen. Es hat soviel Spass gemacht. Und wie die Augen der Akteure geleuchtet haben ...'. Rosemarie Bernhart, die für die gesamte Organisation und den Ablauf hinter der Bühne zuständig ist, meint voller Stolz: 'Ein toller Erfolg, nachdem wir ein Jahr lang einmal pro Woche geprobt haben. Das haben sie wirklich gut gemacht.'

Nachdem sich sogar der Kaiser von China höchst persönlich beim Publikum für den donnernden Applaus bedankt hat, hat der Vorsitzende der Lebenshilfe, Fridolin Bernhart, abschliessend ein Anliegen: 'Es wäre wichtig, Möglichkeiten zu Gastauftritten zu finden.' Da es schade wäre, wenn ein Jahr Arbeit einfach in der Kiste verschwinden würde, schlägt er vor: 'Weil das Theater am Maientag die letzten Jahre immer ausgefallen ist, wäre es doch vielleicht eine Möglichkeit, dieses Theaterstück dort aufzuführen.' Vaihingens Oberbürgermeister Gerd Maisch, der mit seiner Familie gekommen war, meint dazu: 'Ich habe es mir notiert.'

(Quelle: Vaihinger Kreiszeitung vom 29.11.06)